Osteopathisch geschulter Sattelanpasser
Fachschule für osteopathisch geschulte Sattelanpasser
Sattelbeurteilung Sattelexperte
Die Vielzahl der Sattelkonstruktionen und Modelle wird immer größer. Aber auch die Vielfalt der Pferderassen und ihre individuelle Nutzung in verschiedenen Reitweisen und unterschiedlichen Ausbildungen macht die Beurteilung von Sätteln nicht einfacher.
In der Ausbildung zum „osteopathisch geschulten Sattelanpasser“ werden die Kenntnisse und Fähigkeiten Pferd, Reiter und Sattel zu beurteilen und den Sattel entsprechend zu ändern, vermittelt.
Ausbildung
Nicht passende Sättel können verheerende Folgen für die Gesundheit und Rittigkeit eines Pferdes haben. Das optimale Anpassen eines Sattels ist eine komplizierte Aufgabe. Er muss auch in der Bewegung der Anatomie von Pferd und Reiter entsprechen. Die Anatomie des Pferdes ist ein komplexes System von Skelett, Muskeln, Faszien und Nerven. Sehr viele Faktoren sind für die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unseres Sportkameraden wichtig.
Die Grundlagen
Hartmut Schenck hat eine Ausbildung entwickelt, die eine Brücke schlägt zwischen Tiermedizin und Satteltechnik. Der osteopathisch geschulte Sattelanpasser besitzt fundierte Kenntnisse über die sattelrelevante Anatomie und Biodynamik des Reitpferdes. Außerdem kennt er sich mit den verschiedensten Sattelmodellen sehr gut aus. Er ist in der Lage die Passform eines Sattels sowohl im Stand als auch in der Bewegung zu beurteilen und zu vermessen. Die erforderliche Passformkorrektur, Verändern der Kammerweite, Umpolstern der Kissen und Unterfüttern von Westernsätteln führt er vor Ort durch. Darüber hinaus gehende Änderungen oder Reparaturen werden in der Werkstatt oder in Zusammenarbeit mit dem Hersteller ausgeführt.
Die Ausbildung
Die 1-jährige Ausbildung ist berufsbegleitend und findet unterteilt in 6 Einheiten, ebenso wie die anschließende Abschlussprüfung, in Scheeßel und Wuppertal statt.
Anatomie
Die ersten Lehreinheiten beinhalten Wissensvermittlung über die Anatomie des Pferdes, des Skeletts, die Form und Funktion der Muskeln, die Anordnung und Bedeutung der Faszien und Aufgabe und Auswirkung der Nerven. Alle Lehrinhalte werden nicht nur theoretisch übermittelt sondern immer auch sofort anschließend praktisch an verschiedenen Pferden gezeigt und selbst ertastet und geübt. Außerdem lernen die Studenten vieles über den Bewegungsablauf des Reitpferdes und biodynamische Prozesse. Auch die Schiefe der Pferde und der Reiter spielen im Zusammenwirken zwischen Reiter und Pferd eine Rolle.
Der Sattel steht im Mittelpunkt der nächsten Ausbildungseinheiten. Seine grundsätzlichen Konstruktionsmerkmale und deren Auswirkung sowohl auf den Reiter als auch auf das Pferd werden ausführlich abgehandelt und anhand von verschiedenen Sätteln gezeigt, erklärt und ausprobiert. Diese Informationen beschränken sich nicht nur auf Dressur-, VS- und Springsättel. Auch Westernsättel, Barocksättel, Gangpferdesättel, Wanderreitsättel sind Gegenstand der Ausbildung. Einen weiteren Ausbildungsteil nimmt der Umgang mit Hilfsmitteln und die Verfahren zur Passformkontrolle eines Sattels im Stand und vor allen Dingen in der Bewegung auch unter dem Reiter ein.
Außerdem werden die Methoden und Möglichkeiten, die Passform einer Sattellage an einen Dritten (Sattelhersteller) zu übermitteln erklärt, gezeigt und geübt. Die Kontrolle eines Sattels auf dem Pferd im Stand und unter dem Reiter wird mit viel Zeiteinsatz auf unterschiedlichen Pferden mit den verschiedensten Sätteln auch unterschiedlicher Konstruktion ausgiebig geübt. Danach werden die Sättel dann (wenn technisch möglich) geändert und erneut kontrolliert. Dazu gehören auch detaillierte Informationen über die Passformveränderungsmöglichkeiten der verschiedenen Modelle der unterschiedlichen Hersteller. Neben der Veränderung der Sattelbäume, dem Umpolstern der Kissen und Unterfütterungsmöglichkeiten wird auch das Abtrennen und Neu-Annähen von Kissen für eine komplette Neufüllung und das Annähen von Gurtstrupfen gezeigt und geübt. Diese praktisch-handwerklichen Tätigkeiten nehmen zwar einen erheblichen Teil der Ausbildungszeit in Anspruch, trotzdem ist es sinnvoll, dass jeder Student zu Hause dies so viel wie möglich übt.
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung gliedert sich in zwei Teile. Das Wissen aus dem osteopathischen anatomischen Teil und die Sattel-, Passform- und Veränderungskenntnisse werden mittels Fragebogen geprüft. Im praktischen Teil werden Passformbeurteilungen und Änderungs-möglichkeiten an praktischen Beispielen am Pferd abgefragt. So kann in Zukunft jeder Reiter, der ein Problem mit seinem Sattel hat, sich einen Sattelanpasser auswählen, der nicht nur über die besten technischen Möglichkeiten verfügt und gelernt hat seinen Job gut zu machen, sondern auch noch ein diesbezüglich fundiertes Fachwissen über Pferde und deren Anatomie hat.
Ausbildungsinhalte
Alles auf einen Blick
- Grundlagen der Anatomie und Biomechanik des Pferdes
- Beurteilung der Anatomie des Pferdes, in Hinblick auf Sattellage und Sattelprobleme
- Beurteilung der anatomischen Voraussetzungen und Fähigkeiten des Reiters
- die verschiedenen Sattelkonstruktionen und deren Eignung für die unterschiedlichen Nutzungsformen. (Dressur-, VS-, Spring-, Wanderreit-, Distanz-, Western-, Barock- und Gangpferdesättel)
- Beurteilung der Passform des Sattels auf dem speziellen Pferd unter Berücksichtigung der individuellen Nutzung
- rechtliche Zusammenhänge, die für die praktische Arbeit des osteopathisch geschulten Sattelanpassers relevant sind
- gängige Passformkontrollmöglichkeiten und Vermessungstechniken
- Praktische Erfahrung von Satteldruckmessungen mit dem Impression Pad und der digitalen Computerdruckmessung und Biegegitter
- die technischen Möglichkeiten der Veränderbarkeit der verschiedenen Sattelkonstruktionen und der gängigen Modelle der verschiedenen Hersteller
- Passformkorrekturen von Sätteln mit Kissen (Kammerweite und Kissenfüllung)
- Komplette Neufüllung der Kissen, inkl. Demontage und wieder annähen
- Passformkorrekturen von Westernsätteln inkl. Demontage
- kleinere Reparaturen (z. B. Gurtstrupfen) vor Ort zu erledigen
- Grundreinigung, Lederauffrischung und Sattelpflege vorzunehmen
- Kooperationsmöglichkeiten mit Sattelherstellern, Sattlern, Kliniken, Tierärzten, Osteopathen, Physiotherapeuten Trainern und Reitlehrern und Kontaktadressen
Dauer der Ausbildung
6 x 3 Tage, Freitagmorgen bis Sonntag 13:00 – jeweils innerhalb von 12 Monaten
Veranstaltungsorte
Wuppertal
Kursgebühren
Die Ausbildungsgebühr beträgt 3.495,00 € . Prüfungsgebühren 195,00 €. Die Gebühren sind MwSt. befreit. Ratenzahlung auf Anfrage möglich. WIR AKZEPTIEREN BILDUNGSSCHECKS. Gerne können Sie sich in einer für Sie zuständigen Beratungsstelle über eine evtl. Bezuschussung informieren.
Aktuelle Termine
Um die „kalten Monate“ zu umgehen, haben wir die Ausbildung etwas komprimiert über die „warmen Monate“ umgeplant. Die Ausbildung zu den rechtlichen Fragen findet in Form eines Webinars statt.
- 28. 3. – 30. 3. 2025 (Block 1 Osteo)
- 25. 4. - 27. 4. 2025 (Block 2 Osteo)
- 30. 5. – 1. 6. 2025 (Block 3 Osteo)
- 27. 6. – 29. 6. 2025 (Block 4 Sattel)
- 25. 7. – 27. 7. 2025 (Block 5 Sattel)
- 29. 8. – 31. 8. 2025 (Block 6 Sattel und Prüfung)